Gebäude Ansicht KUBAA Kulturbahnhof Aalen

KUBAA KulturBahnhof Aalen

Der Ort, an dem früher Lokomotiven repariert wurden, ist heute Leuchtturm der Aalener Kulturszene. Er beherbergt das Theater der Stadt Aalen, die Musikschule Aalen, das Kino am Kocher, die KUBAA-Bar sowie den KUBAAKIOSK der Samariterstiftung.


In den Veranstaltungsräumen des Gebäudes finden regelmäßig, zusätzlich zu den Angeboten, der ansässigen Kulturschaffenden, verschiedenste Events statt. Unter anderem die Veranstaltungsreihen KUBAA stage und KUBAA slam, welche neuen Talenten eine Bühne bieten.

Alle weiteren Veranstaltungen und Informationen im KUBAA finden Sie auf: kubaa-aalen.de.

Zur Geschichte

1861 bis 1865 wurde das regionale Bahnstreckennetz ausgebaut. Um Lokomotiven instand zu halten, wurde im Januar 1866 auf dem Gelände am Bahnhof Aalen eine Reparatur-Werkstätte errichtet. Bis 1955 wurde sie betrieben, anschließend wurde das Areal gewerblich genutzt. Ab 2002 lag das etwa 6,5 Hektar große, ovale Gelände rund um das ehemalige Reparaturwerk brach.

Die Stadt Aalen wollte die zentral gelegene Fläche einer neuen Nutzung zuführen und schrieb 2009 einen städtebaulichen Ideenwettbewerb aus. Das Planungsbüro Wick + Partner gemeinsam mit Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur gewannen den Wettbewerb. Der Entwurf sah Wohnbebauung, ein Hotel, Grünflächen, sowie die Umwidmung des ehemaligen Bahnausbesserungswerkes vor.

Mitten im Neugestaltungsprozess des Areals kam es im Jahr 2014 zu einem verheerenden Großbrand. Große Teile des, historischen Bahnbetriebswerks wurden zerstört, darunter auch das Bahnverwaltungsgebäude und die Haupthalle des Ausbesserungswerks.

Da die Sandsteingebäude aber ein wichtiges Dokument der Aalener Eisenbahngeschichte sind, galt es, die nach dem Feuer erhalten gebliebene Bausubstanz bestmöglich zu konservieren.

Beim Umbau der Ruine zum Kulturbahnhof gelang es dem Büro Ackermann + Raff, die den Realisierungswettbewerb für die Umgestaltung des Gebäudes gewannen, die Fragmente des Altbaus mit Architekturformen des 21. Jahrhunderts gekonnt zu komplementieren.

Die in weiten Teilen zerstörte Fassade des alten Bahngebäudes ergänzten die Architekten durch neue Fassadenelemente aus Sichtbeton. Anderswo dagegen sanierten und rekonstruierten die Architekten die historische Substanz. So wurde zum Beispiel an einigen Stellen die Sandsteinfassade von Steinmetzen ergänzt und repariert. Dennoch ließen a+r auch hier die Ergänzungen sichtbar. Die Dächer der kurzen Quergiebel wurden nach historischem Vorbild wiederaufgebaut. Anders hingegen behandelten die Architekten den Längsgiebel. Diese wurden durch einen langen, mit gefaltetem Lochblech verkleideten Quader ersetzt. Er nimmt Bezug zum Umfeld, zu den städtebaulichen Kanten der südlich angrenzenden Nachbarschaft. Im Gegensatz zur historischen Sandsteinfassade, die ornamental-handwerklich und massiv wirkt, mutet der aufgesetzte Quader filigran und zurückhaltend an. Seine halbtransparente Lochblechfassade lässt die dahinter liegenden Volumina durchschimmern und erinnert an einen tuchartigen Vorhang.

Nach drei Jahren Bauzeit eröffnete der neue Kulturbahnhof am 1. Oktober 2020 seine Pforten. Wo zuletzt nur noch Fragmente abgebrannter Gebäude standen, kann nun eine neue Ära der kulturellen Vielfalt in Aalen starten und neue Synergien das Aalener Kulturleben bereichern.

Heute ist der KUBAA Sitz des Theaters der Stadt Aalen, der Musikschule Aalen, des Kino am Kocher, der KUBAA-Bar sowie des KUBAAKIOSK der Samariterstiftung. Das Foyer und der große Veranstaltungssaal können zudem für Veranstaltungen aller Art gebucht werden. Mehr Informationen dazu finden Sie auf:
www.event-aalen.de/kulturbahnhof-kubaa